Die Geschichte der Ortschaft Gutenswegen
Die Ortschaft Gutenswegen zählt 671 Einwohner (Stand:Mai 2019) und liegt im Süd-Westen der Gemeinde Niedere Börde etwa 90-110 Meter über notmalnull. Die Landschaft um Gutenswegen ist wenig bewaldet und besteht überwiegend aus hügligen Feldern. Dennoch gibt es im Süden der Ortschaft ein geschütztes „Laubmischwald-Quellgebiet“. Der Ort wird durch den Übergang von der Hohen Börde zum Urstromtal der Elbe geprägt. Um Gutenswegen sind große Höhenunterschiede zu erkennen, selbst auch innerhalb des Ortes.
Seit dem Jahre 1955 die Hochburg des Karnevals in der Region Wolmirstedt/Haldensleben.
Der Gauseberger Karnevalverein “Rot-Weiß“, der Kultur- und Heimatverein, der Sportverein, die Volkssolidarität und die Freiwillige Feuerwehr, welche in Gutenswegen schon 1892 gegründet wurde, der Gesangsverein „Deutscher Sinn von 1862“, der Kultur- und Heimatverein, der Kleingartenverein, der Förderverein für die Kirche, der Ortschronist, und der Sportverein, sind die wesentlichen Stützen auf kulturellem, sportlichem und gesellschaftlichem Gebiet im Ort.
Gutenswegen wurde urkundlich erstmals im Jahre 937 erwähnt und ist somit der älteste Ort in der Umgebung.
Kaiser Otto 1. schenkte das Dorf dem Moritzkloster zu Magdeburg. König Heinrich 11. setzte 1012 gegen den Willen des Domkapitels Gero aus dem Geschlecht der Grafen von Gutenswegen als Erzbischof ein.
In der Folgezeit wurden immer wieder die Kirche und Adelsfamilien als Eigentümer von Feldern und Höfen genannt, bis um 1370 erstmals auch die Namen von Bauernfamilien auftauchten.
Die Schreibweise des Ortsnamens wechselte vielfach: 937 Wuatanesweg, 941 Vodeneswege, 973 Vodensweg, 1231 Wodenswege, 1300 Wodenswegen, 1382 Gudenswegen, 1785 Gutenswegen.
Historiker und Namensforscher führen den Namen Gutenswegen auf den Höchsten germanischen Gott Wotan zurück, dessen Heiligtum bis zur Christianisierung vermutlich in der Umgebung des Ortes lag.
Die urkundlichen Nachrichten geben keine konkreten Hinweise zur Besiedlung des Ortes.
Die nachweislich ältesten Höfe lagen nahe dem Kirchenberg. Ihre Keller und Grundmauern wurden häufig bei der Errichtung der neueren Bauten einbezogen.
Eine vorläufige Bebauungsgrenze bildete der obere Teil des Kirchenberges, woraus sich die Bezeichnung "Vor dem Tore" der westlich davon gelegenen Straße herleitet.
Östlich der größeren Hofstellen am Kirchenberg siedelten im unteren Teil des Dorfes, dem heutigen Hosenbein, die ärmeren Bauern.
Die Dorfbefestigungsmauer, mit welcher die Bewohner zu dieser Zeit den Ort schützten, ist heute noch sichtbar.
Die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges hat Gutenswegen im Vergleich zu anderen Dörfern relativ gut überstanden. Jedoch litt der Ort zweimal unter großem Feuer 1689 und 1781, dazu kam 1855 die Cholera.
Die Neuaufteilung der Felder in den Jahren 1820 1836 führte zum Entstehen großer Hofwirtschaften, welche die Landwirtschaft mit industriellen Methoden betreiben konnten.
Der allgemeine Aufschwung führte zu reger Bautätigkeit, die sich hauptsächlich in nordöstliche Richtung erstreckte. Es entstanden nach 1855 die Häuser am Groß Ammensleber - und am Vahldorfer Weg. Nach 1900 wurden die Häuser "Vor dem Tore" errichtet und der Straßenzug am Ackendorfer Weg entstand nach dem ersten Weltkrieg.
Während zunächst dezentral auf den alten Hofwirtschaften genossenschaftlich gearbeitet wurde, erfolgte in den Jahren 1960 - 1970 ein intensiver Ausbau der technischen Ausstattung, so entstanden u.a. die ersten Silos an der Darre.
In der Wohnbebauung wurden in den sechziger Jahren lediglich Modernisierungen vorgenommen. Die ersten Wohnhäuser des Eigenheimprogramms nach 1970, wurden am Ackendorfer Weg errichtet. In den Jahren 1985-88 konnte das Dorf an das zentrale Wasserversorgungsnetz angeschlossen werden.
Nach 1990 war zunächst die Umstrukturierung der Landwirtschaft notwendig. Die LPG Tierproduktion als einer der größten Arbeitgeber wurde im Ort aufgelöst und nur noch die LPG Pflanzenproduktion Dahlenwarsleben, die heutige DAWA-AgrarGmbH, hat noch einen Stützpunkt in Gutenswegen.
In letzter Zeit werden wieder zunehmend Modernisierungs- und Neubauten im Dorfbild erkennbar.