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Gersdorf

(1151 Geroldestorp, 1363 Ghersdorf, 1370 Gerstorp, 1447 Geroldstorp, 1564 Jersdorf, 1785 Gersdorf)

 

Ca. 780 bekam vermutlich ein Mann namens Gerold (Gerwulf, Gerwald) von Karl dem Großen nach der Schlacht auf dem Teufelshoch (ca. 1km nördlich von Gersdorf) einen Stützpunkt, um das Land weiterhin zu überwachen und notfalls „befrieden“ zu können, (Endung -dorf typisch für Franken)

 

In den Sachsenkriegen (während Christianisierung), welche von 772-804 andauerten, standen sich das fränkische Heer unter Karl dem Großen und das sächsich-heidnische Heer auf dem Kreuzhoch (Nordrand des Kessels, heute noch markiert durch 2 Pappeln) bei Klein Ammensleben gegenüber (sächsisch-heidnisches Heer formierte sich auf dem Teufelshoch)

 

Frankenkönig Karl der Große siegte

Auf dem Teufelshoch (westlich vom Kreuzhoch) befand sich ein altes Wotanheiligtum (Hauptgott der nordischen Mythologie). Die Sachsen wurden als Teufelsanbeter verunglimpft, deshalb der Name Teufelshoch.

 

Gutenswegen, ehemals Wodanswegen war zur damaligen Zeit zentraler Ort der germanischen Götterverehrung Gersdorf, runder Tisch an dem die Götter saßen, daher noch heutige Bezeichnungen, z.Bsp: Heiliger Stieg, Kreuzhoch, Teufelshoch usw.
 

  • 983 wird Gersdorf mit Jungfrauen-Kloster in Calbe in Zusammenhang gebracht. Dieses besaß Güter in Gersdorf 18.10.1118 Bischoff Reinhard von Halberstadt bestätigte dem Kloster Huysburg das Kirchlehen mit Zubehör in Gerdegestorp
  • 1121 übereignet Bischof von Halberstadt die gesamten Güter des Klosters an das Augustiner-Mönchskloster zu St. Lorenz in Schöningen, unter den genannten befinden sich 7 Höfe und 5 Hufen (Stück Land, das mit dem Pflug bearbeitet werden kann, kein einheitliches Flächenmaß, ca. 7,5-20 ha) in Geroldstorp
  • 1137 Bischoff Rudolf von Halberstadt beurkundet/bestätigt dem Kloster Schöningen 7 Höfe und 5 Hufe, die 50 Schilling Zins gaben. Kirchenzehnt teilten sich lange Zeit Erzbischof von Magdeburg und Bischof von Halberstadt
  • 1151 ging Dorf in Besitz der Grafen von Ammensleben und Hillersleben über. Zu dieser Zeit wurde Gersdorf Geroldestorp genannt
  • 1152 gingen alle Güter an Kloster in Hillersleben. Ritter von Heydecke aus Schartau wird zu dieser Zeit erwähnt, der Gerichtsherr des Dorfes war. Dieses adlige Geschlecht kam aus dem Raum Jerichow und hatte im 13./14. Jahrhundert große Besitztümer bei Magdeburg. Die meisten Güter scheint der Erzbischoff besessen und als Lehen vergeben zu haben.
  • 1373 Grundherrschaft und Gerichtsbarkeit gehen an Ministerialengeschlecht von Schartow aus der Altmark. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts verschwindet das Geschlecht und der Ort wechselt in verschiedene Besitzungen.
  • 1464 werden Gebrüder Schulenburg erwähnt. Sie „vererben“ das Dorf mit Zustimmung des Lehnherren Erzbischoff Friedrich als „Zubehör“ an Schloß Angern
  • 1535 wieder Erzbistum Magdeburg, Amt Wolmirstedt. Zum damaligen Zeitpunkt gab es in Gersdorf Küsterei, später Schule (unter Patronat St. Lorenz Magdeburg), Keine eigene Pfarrei.
  • 1564 gehört das Dorf zum Amt Wolmirstedt. Zum damaligen Zeitpunkt gab es 10 Familien in Gersdorf.
  • 1650 Wahrscheinlich Kirche durchgreifend erneuert, da sie als sehr baufällig galt. Der quadratische Turm mit großen rundbögigen Öffnungen und Zeltdach ist ein barocker Neubau.
  • 1684 sah der Bestand folgendermaßen aus: 10 Häuser und Ackerleute, 28 Hufen Pachtacker, 5 Hufen eigener Acker, 34 Rinder, 58 Schafe, 4 Halbspänner, 5 Kossaten
  • 1682-1791 „Filiale“ von Ebendorf, Meitzendorf und Hermsdorf, später Dahlenwarsleben
  • 1785 „ausführliche topograph. Beschreibung des Herzogthum Magdeburg 1785“ 166 Einwohner, 24 Feuerstellen, 997 Morgen Acker, 10 Morgen Gartenland, 4 Morgen Wiese, 5 Morgen Anger, weiter 4 Voll- und Halbspänner, 2 große Kossaten, 2 Kolonisten. Zur Gemeinde gehören ein Teich, ein Backhaus, den Dorfkrug, vor Kurzem gebaute Windmühle 200 m vor Dorfeingang (Thömsmühle). Lt. Chronik in den vorhergehenden 10 Jahren 58 Geburten und 37 Todesfälle.
  • 14.10.1813 im deutsch-französischen Krieg Aufeinandertreffen der französischen Kavallerie und einer deutschen Lanzenreitergruppe (ca. 180 Ulanen) um Oberstleutnant Friedrich August Ludwig von der Marwitz (3. Kurmärkisches Kavallerieregiment), Lanzenreiter kamen aus Hohenwarsleben ritten quer durch Gersdorfer Kessel hinauf zum Höhenrücken , Franzosen wichen nach Dahlenwarsleben zurück.
  • 1820 vom damaligen Chronisten geschildert: „ Es ist ein Kirchendorf mit 139 Einwohnern und 23 Wohnhäusern. Es hat einen Krug, eine Windmühle und 34 Hufen Feldflur mit Weizen- und Roggenboden.“ Besondere Last der vergangenen Jahrzenhnte war der Sackzehnt, d.h. jeder 10. Sack Getreide erhielten Feudaladel und Kirche.
  • Am 11.3.1836 waren in Gersdorf die gesellschaftlichen Verhältnisse der Bauern soweit herangereift, dass sie gegen diese Last opponierten. Zusammensetzung der Bauern zu dieser Zeit: 4 Ackergüter und Halbspännergüter, 2 Kossattengüter, 7 Häuslerstellen sowie 24 Einlieger. Zu dieser Zeit fanden überall Flurbereinigungen statt (Separation), die erheblichen Umschwung in der Landwirtschaft brachten. Wege und Grabenverhältnisse wurden neu geordnet. Jagd blieb weiterhin dem landesherrlichen Fiskus vorbehalten. Teich auf Nordseite diente als Viehtränke und Schafswäsche. Seine Lage zu Dahlenwarsleben bedingt Zugehörigkeit in wirtschaftlicher und kirchlicher Hinsicht. Gersdorf war mit wenigen Ausnahmen seit 30jährigen Krieg Filiale von Dahlenwarsleben und gehörte zum Amtsbezirk Dahlenwarsleben.
  • Ab 1870 Bau des Hermsdorfer Weges
  • Um 1900 Stilllegung der Thömsmühle
  • 1934/35 ensteht Hühnerfarm unter Nutzung des Eisenbahnwaggons für die Hühnerfarm (250-300 Hühner)
  • Bis 1945 gab es in Gersdorf eine einklassige Schule, rechts neben Kirche, Gebäude wurde 2000 abgerissen, Bürgermeister Gustav Lübke
  • Ab 1945 bis zur Eingemeindung 1950 und Schließung der Schule zwei Klassen
  • 1945-1950 unterrichtete Lehrer namens Etterwind in Gersdorf. Zu dieser Zeit existierte auch Theatergruppe.
  • 1945-1947 Bürgermeister Wenzel Feyer. Bis zur Eingemeindung 1950 Artur Meyer Bürgermeister.  Kreisförmig durchs Dorf ziehende Hauptstrasse, Runddorf, große Bauernhöfe in 4-Seiten-Bauweise aus Bruchsteinen, Wohlhabenheit vermitteln neoklassizistische Herrenhäuser aus 19. Jahrhundert In Akten-Rudimenten des Gemeindearchives wird lebendige Gemeindegeschichte geschrieben, es gab Schule, Lehrer, Kantor, Schäfer, Hirte, Reiterbote, Postillion, Bürgermeister
  • 1945 Enteignung des „Peine-Hofes“, an 10 Neubauern verteilt
  • 14.3.1947 Hochwasser, welches ganz Gersdorf unter Wasser setzte, Auswirkung bis Dahlenwarsleben
  • Bis 1949/50 gab es im Ort einen Bäcker und eine Schmiede (später Blechverarbeitung Dahlenwarsleben)
  • 1948 Errichtung des Kulturhauses aus Trümmern der Stadt Magdeburg
  • 1950 Eingemeindung nach Dahlenwarsleben und Schließung der Schule
  • 02.10.1958 Gründung der LPG „Eintracht“ Gersdorf
  • Um 1960 Ausbau des Feuerwehgerätehauses. Anfang der 70er Jahre erfolgte Neubau des Gebäudekomplexes der PGH „Metall“ am Ortseingang von Gersdorf
  • 1972 Auflösung der LPG „Eintracht“ und Beitritt zur LPG Solidarität in Dahlenwarsleben
  • In 70er Jahren wurde aus PGH „Metall“ die Blechverarbeitung Gersdorf, ein Betriebsteil des ehemaligen Leichtbaukombinates Leipzig, Betrieb Magdeburg
  • 1990 Verwaltungsgebäude dieses Betriebes fertiggestellt
  • 1991 Privatisierung dieses Treuhandbetriebes, bis heute Blechverarbeitung Dahlenwarsleben GmbH
  • 01.01.1994 Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Niedere Börde
  • 1.1.2004 freiwilliger Zusammenschluß der Gemeinden Dahlenwarsleben, Gersdorf, Groß Ammensleben, Gutenswegen, Jersleben, Klein Ammensleben, Meseberg, Samswegen und Vahldorf zur Gemeinde Niedere Börde

 

Quellen:

„Verbindungswege“ Beiträge zur Mitteldeutschen Kulturgeschichte Pfeiffer/von Dietze/Lübeck

„Sagen zwischen Ohre und Felsenberg“ Klaus D. Kagelmann, Band 1

„Schön ist die Heimat“, Sonderheft des „Magdeburger Generalanzeiger“s von 1938

Gutachten Gersdorf im Rahmen eines Dorferneuerungsprogrammes, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Herrn Conert, aus den 90er Jahren.

Google, wikipedia

Herr Jürgen Dürrmann, Dorfchronist Dahlenwarsleben

Kontakt

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