Die Geschichte der Ortschaft Dahlenwarsleben
Das Dorf Dahlenwarsleben mit seinen 1345 Einwohnern (Stand: 31.05.2019) einschließlich Ortsteil Gersdorf, liegt am Rande der Hohen Börde und ist auch durch den Felsenberg, eine rund 6 Hektar große bewaldete Erhöhung von 107 m, bekannt geworden.
Dahlenwarsleben wird vorwiegend geprägt durch die Landwirtschaft sowie klein- und mittelständische Betriebe.
Im kulturellen und sportlichen Bereich leisten seit Jahrzehnten das Zupforchester mit seiner hohen künstlerischen Qualität und Nachwuchsarbeit sowie der Sportverein "Grün Weiß" eine beispielgebende Arbeit. Seit 1999 prägt der Heimat und Kulturverein das Kulturelle Leben Dahlenwarslebens. (Rock auf der Koppel, Tanz in den Mai, Weihnachtsmärchen, "De Mädels"....)
Die Ortsfeuerwehr ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Dorflebens. Die Kammeraden der Freiwilligen Feuerwehr Dahlenwarsleben löschen nicht nur Brände und retten Menschen. Sie sind immer zur Stelle, wenn im Dorf etwas zu organisieren ist.
Eine besondere Beutung erlangte Dahlenwarsleben als Bildungsstandort. Neben der Kita "Zwergenhaus" befindet sich auf dem Bildungscampus an der Abendstraße Nr 6 die Kita "Hoppetosse" und die Grundschule "Astrid Lindgren".
Erwähnt wird Dahlenwarsleben erstmalig am 11. Oktober 1121, doch die Gründung des Dorfes muß man viel eher annehmen, denn mit einigen Orten der Umgebung wird es schon früher genannt. Beim ersten urkundlichen Auftreten steht das Dorf in Beziehung zum Lorenz-Kloster in Calbe und zum Augustiner- Mönchskloster zu St. Lorenz in Schöningen. Nach 1200 gewann das Lorenz-Kloster "Unserer lieben Frauen" in Magdeburg sowie das Kloster Michaelstein bei Blankenburg größeren Einfluß.
Grund- und Gerichtsherr im 14. Jahrhundert war der Erzbischof Theoderich von Magdeburg, der das Dorf 1428 an das Domkapital verkaufte.
Der 30jährige Krieg brachte in allen umliegenden Orten viel Not und Elend.
1682 mitten im Aufbau der Folgen des Krieges brach eine Pest aus, weiche 101 Tote forderte. Um diese Zeit standen schon wieder 38 Häuser. Schwere Zeiten gab es dann nochmals während der Befreiungskriege 1813/14, wo der Ort oft von französischen Soldaten belagert wurde.
Einen Aufschwung erlebte das Dorf nach der Seperation um 1840, wo zur Gemeindeflur rund 3500 Morgen Acker gehörten und durch den vermehrten Zuckerrübenanbau auch eine Zuckerfabrik gebaut wurde, die bis 1932 produzierte. Dabei erhielt aber auch das Dorfbild ein neues Ansehen, denn durch den Wohlstand der Bauern verschwanden die vielen kleinen Bauernhäuser und geräumige villenartige Bauten entstanden. Um 1864 zählte Dahlenwarsleben 1866 Einwohner und 100 Wohnhäuser. Eine Choleraepidemie raffte 1868 nochmals 50 Einwohner hinweg, was zur Folge hatte, daß der alte Friedhof an der Kirche geschlossen und ein neuer am Dodeleber Weg 1880 in Betrieb genommen wurde.
Den baulichen Mittelpunkt der Gemeinde bildet die Kirche. Der Turm ist im 11. Jahrhundert erbaut worden. Das erste Kirchenschiff wurde im 30jährigen Krieg zerstört, aber 1639 schon wieder aufgebaut.
1849 mußte die alte Kirche abgetragen und das Schiff nach beiden Seiten um je zwei Meter verbreitert werden. Dadurch ist der Baustil zwischen Turm und Schiff unterschiedlich. Drei neue Glocken hängen seitdem im Turm, wovon die größte einen Durchmesser von 170 cm hat.
Um 1880 wurden zwei neue Schulgebäude gebaut, eines an der Kirche und das andere in der Peterstraße (Kanterberg).
Mit dem verstärkten Zichorienanbau in der Region entstand nach einer veralterten Darre eine maschinelle, die bis 1945 arbeitete.
Durch die Wirtschaftskrise stellte die Zuckerfabrik 1932, ebenso wie viele Handwerksunternehmen, ihren Betrieb ein.
Den zweiten Weltkrieg erlebten dann die Einwohner mit Flackeinheiten und Scheinwerferstellungen. Im Januar 1945 fallen auch noch Bomben am Ortsrand. Mit dem Ende des Krieges zählt die Gemeinde fast 2000 Einwohner, davon über 600 Evakuierte aus dem Rheinland und Magdeburg.
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Gersdorf eingegliedert.
Seit dem 01.01.2004 ist Dahlenwarsleben eine Ortschaft in der neu gegründeten Gemeinde Niedere Börde.